Russland bietet unglaubliches Potential, was den Ausbau Erneuerbarer Energien angeht. Besonders im Bereich Biogas, Wasserkraft und Deponieentgasung lassen sich unzählige Möglichkeiten identifizieren. Die zahlreichen Russischen Metropolen produzieren viele organische Abfälle und bieten damit erhebliches Leistungsvermögen wenn es um CO2-Einsparungen geht.
Der entscheidende Anreiz für den Ausbau der Biogasenergie in Russland ist die Förderung auf staatlicher Ebene. Das russische Energieministerium geht davon aus, dass im Jahr 2030 bereits 10 % der Energie aus erneuerbaren Quellen generiert werden. In Russland gibt es spezielle „grüne“ Tarife für Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Die maximale Höhe des „grünen“ Tarifs für Biogasanlagen beträgt derzeit etwa 13 Cent pro 1 kW. Biogasanlagen sind die einzige Stromquelle, für die es keine Anforderungen an die Gerätelokalisierung gibt. So ist es uns möglich, die modernsten europäischen Technologien und Geräte zu verwenden.
Der größte Teil des organischen Abfalls in Russland stammt aus dem Agrarsektor. Gegenwärtig wird in Russland vor allem die biologische Masse als Verlustquelle angesehen: Der jährliche Schaden durch Abfälle der Agrarindustrie wird auf 450 Milliarden Rubel pro Jahr geschätzt. Biogas ist mittlerweile nicht nur eine umweltfreundliche und kostengünstige Möglichkeit, organische Abfälle zu verwerten. Mit Hilfe von Biogastechnologien werden auch weitere positive Nebeneffekte erzielt:
Zum einen löst es das Problem der Verarbeitung von Bioabfällen und des Problems der Verschmutzung von Gewässern, denn bei der Abwasserbehandlung (Siedlungs- und Viehabfälle) werden bis zu 90 % der organischen Masse entfernt.
Und zum anderen gewinnt man während des Betriebs von Biogasanlagen hocheffizientes Düngemittel. Bei der anaeroben Aufbereitung von landwirtschaftlichen Abfällen wird Biomasse in organische und mineralische Bestandteile getrennt, so dass wir am Ende einen hochwertigen Stickstoff-Phosphor-Dünger erhalten (zum Vergleich: bei der Kompostierung von Abfällen bleibt nur bis zu 40 % Stickstoff erhalten). Es ist an dieser Stelle anzumerken, dass sich Russland durch einen sehr niedrigen Indikator für den Einsatz von Düngemitteln auszeichnet – im Durchschnitt 50 kg / ha, während dieser Wert in westeuropäischen Ländern bei etwa 500 kg / ha liegt. Daher beträgt der Bedarf an zusätzlicher Düngemittelproduktion in Russland Land bis zu 600 Millionen Tonnen pro Jahr, und Düngemittel, die während des Betriebs von Biogasanlagen gewonnen werden und somit zur Lösung dieses Problems beitragen.